
NABU Bonn / A. Heyd
Seit dem Jahr 2011 ist der NABU Bonn im Rahmen des Projektes „PRO PLANET
Äpfel” Kooperationspartner von
REWE Group und Obstbauern der Region Bonn/Rhein-Sieg. Gemeinsames Ziel ist die Erhöhung der Biodiversität im konventionellen
Obstanbau. Dies wollen wir insbesondere durch die Entwicklung, Erprobung und Verbreitung von Maßnahmen für eine insekten- und vogelfreundliche
Flächenbewirtschaftung erreichen. Im Verkauf erhält das Obst das
PRO PLANET-Label, weil es von Erzeugern stammt, die sich für den Erhalt der
biologischen Vielfalt in den Anbaugebieten einsetzen. Das Projekt im Rheinland ist Teil einer bundesweiten Aktion, bei der
seit 2010 in mittlerweile 13 deutschen Anbauregionen vergleichbare Projekte gemeinsam mit den NABU Kreisgruppen vor Ort laufen.
Film zum Apfeltreffen in Bonn im Sommer 2015
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NABU Bonn / M. Hachtel
Unter Betreuung der Firmen Landgard Obst & Gemüse, Krings Früchte Logistik Obstbau sowie frutania erproben und entwickeln zurzeit ca. 56 Obstbauern aus dem Großraum Bonn und Koblenz Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität in und an den Plantagen. Die
Obstanbaugebiete sind meist intensiv agrarisch genutzt, es ergeben sich aber immer
Möglichkeiten, an Rändern oder auf unproduktiveren Flächen etwas für den
Naturschutz zu tun. Hier setzt das Projekt an.

NABU Bonn / M. Hachtel
Umgesetzte Maßnahmen sind:
- Umwandlung von häufig gemähten, artenarmen Rasen in blütenreiche Wiesen
- Anlage von Blühstreifen mit einjährigen Ackerwildkräutern
- Einrichtung von mehrjährigen Blühstreifen und Brachen mit einer artenreichen Mischung aus heimischen wie nicht heimischen Arten (sog. Blühende Landschaft)
- Schaffung von Strukturen wie Stein- und Totholzhaufen als Verstecke und Brutplätze für Tiere
- Installation von Nistkästen für Turmfalken, Schleiereulen und Steinkäuze
- Aufhängen von Nistkästen für Kleinvögel, z.B. den selten gewordenen Feldsperling
- Aufhängen von Fledermauskästen
- Pflanzung von Gehölzgruppen
- Pflanzung seltener Stauden
- Nistwände für Wildbienen
Für die Anlage der Blühstreifen und Blumenwiesen verwenden wir Regiosaatgut und garantieren so Pflanzen mit optimaler genetischer Ausstattung für die Region, an die vor allem die heimischen Insekten bestens angepasst sind.
Mehr zu den Maßnahmen [+]

H. Knuppen / Fa. Krings
Bei gemeinsamen Terminen von Krings, Landgard, Frutania, NABU und
Obstbauern werden die Flächen des Betriebs besucht. Direkt vor Ort besprechen wir die
verschiedenen Belange und entwickeln im gegenseitigen Einverständnis Maßnahmen. Die Kosten für die NABU Beratung und das Material trägt die REWE
Group, die Obstbauern stellen die Flächen zur Verfügung und setzen die
Maßnahmen um, richten z.B. die Turmfalkenkästen auf und bereiten den Boden für
eine Einsaat vor. Die Landwirte können sich jederzeit mit Fragen an den NABU
wenden und zeitnah außerplanmäßige Ortsbesichtigungen vereinbaren. Der
NABU besucht die Flächen regelmäßig und dokumentiert den Zustand. Über Landgard,
Krings und frutania, aber auch in direktem Kontakt zu den Landwirten übermitteln wir den
Pflegezustand aus naturschutzfachlicher Sicht, geben Pflegehinweise und machen
ggf. Änderungsvorschläge.
Kontakte mit REWE Group, Jahresberichte und Öffentlichkeitsarbeit runden das Projekt ab.