Trotz der ungewöhnlichen Optik sind die rechteckigen „Teiche“ aus grauem Beton eine sinnvolle Anschaffung zur Wiederansiedlung der in NRW vom Aussterben bedrohten Amphibienart im Naturschutzgebiet Kiesgrube Dünstekoven. Die ersten dieser Kunstteiche werden schon seit drei Jahren von den Unken zur Fortpflanzung genutzt, so dass der Verein zusammen mit der für das Schutzgebiet zuständigen Unteren Naturschutzbehörde in Siegburg die Anschaffung weiterer Betonbecken beschlossen hatte. Am Montag sind nun 4 neue Becken in Dünstekoven angeliefert und mit Hilfe eines vom NABU Bonn organisierten Baggers in den Boden gesetzt worden.

Gelbbauchunken benötigen für die erfolgreiche Fortpflanzung flache, weitgehend vegetationslose, temporäre Kleinstgewässer, in denen ihre natürlichen Feinde – z.B. Ruderwanzen, Schwimmkäfer und große Libellenlarven – keine guten Lebensbedingungen vorfinden. Dort werden zwischen April und Mai die Eier abgelegt. Die daraus schlüpfenden Kaulquappen wachsen schnell heran. Schon nach 4-6 Wochen verlassen die fertigen Mini-Unken das Wasser, gerade rechtzeitig bevor die kleinen Tümpel im Frühsommer austrocknen.

Die relativ glattwandigen Betonbecken werden alljährlich gesäubert und räuberische Wasserinsekten vorsichtig entnommen und in andere Tümpel umgesiedelt. Andere Amphibienarten laichen hier kaum ab, so dass sich die Gelbbauchunke praktisch ohne Konkurrenz fortpflanzen kann. Der Einbau der Betonbecken ist also eine sinnvolle Maßnahme zum Aufbau der Population dieser attraktiven Amphibienart, mit der der Fortpflanzungserfolg in den ersten Jahren gezielt gefördert werden kann.