NABU-Biotoppflege-Team im Naturschutzgebiet Dünstekoven/Swisttal Praktische Naturschutzarbeitzum Erhalt unserer Kulturlandschaft

Naturschutz mit dem Rasenmäher

Wiesen und Blühflächen

Wiesen kommen in unserer Landschaft natürlicherweise kaum vor. Ohne den Einfluss des Menschen findet man sie großflächig fast nur im Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze und – kleinflächig – in durch Überschwemmungen, Waldbrände oder große Pflanzenfresser wie Wisente oder Auerochsen entstandenen Störungen im ansonsten dichten Wald.

Unsere heutigen Wiesen sind mit ihren Pflanzengesellschaften und den auf ihnen vorkommenden Tierarten ein Ergebnis mehrerer Jahrtausende landwirtschaftlicher Nutzung. Regelmäßige Mahd zur Gewinnung von Heu für den Winter oder Beweidung mit Rindern, Schafen oder Ziegen haben blühende Flächen geschaffen, die unzähligen Insekten- und Vogelarten als Lebensraum dienen. Die moderne Landwirtschaft mit gezielter Düngung, eingesäten Industriegräsern und sehr häufigen Mahden hat zu einer dramatischen Verarmung dieser uralten Kulturlandschaft geführt.

Wo eine extensive Beweidung mit Tieren oder eine naturschonende Mahd ohne Düngung nicht mehr möglich ist, mähen Naturfreunde die Flächen – nicht selten von Hand. Motorsensen und Mulchgeräte gehören zum selbstverständlichen Werkzeug zum Erhalt blütenreicher Flächen, auf denen Insekten Nahrung finden und in denen Vögel brüten können.

  • Wiesenmahd mit dem Freischneider
  • Artenreiche Wiese in Swisttal
  • Perlmutterfalter
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Die Mahd muss im Sommer erfolgen, damit die Fläche nicht verbracht. Ein optimaler Zeitpunkt ist meist im Juni. Die frühen Arten samen dann bereist aus, während die späten Arten den Schnitt unbeschadet überstehen und nach dem Neuaustrieb zur Blüte kommen. Bodenbrütende Vögel sind zu diesem Zeitpunkt bereits fertig mit der Brut. Eine Mahd ist dabei immer ein schwerer Eingriff in das Biotop, das aber anderseits daohne weder existieren würde, noch erhalten werden könnte. Um die Folgen so gering wie möglich zu halten, wird im Naturschutz oft eine Streifen- oder Fleckenmahd gemacht, bei der Teile stehenbleiben und erst im Folgejahr geschnitten werden.

Das Mähgut wird stets abgetragen, wie es Jahrtausende lang für die Gewinnung von Heu gemacht wurde. Die Flächen bleiben auf diese Weise mager und damit ein wertvoller Lebensraum.

Der NABU Bonn pflegt eine große Zahl von Blühflächen und Wiesen zwischen Swisttal und Wachtberg: