Neuer Artenschutzturm in Alfter-Gielsdorf
Wertvoller Wohnraum für Vögel, Insekten und Fledermäuse
Ein weiterer ehemaliger Trafoturm wird von nun an auch in den Dienst des Artenschutzes gestellt. Der alte, gemeindeeigene Turm neben dem großen Spielplatz in Alfter-Gielsdorf, der bereits seit vielen Jahren von der benachbarten freiwilligen Feuerwehr und dem örtlichen Junggesellenverein als Abstellraum genutzt wird, erhielt bereits im letzten Jahr einen neuen Fassadenputz und einen frischen Anstrich.
Anschließend konnte die Bonner Kreisgruppe des Naturschutzbundes das Gerüst noch nutzen, um bereits die ersten Nisthilfen unter dem Turmdach anzubringen: Spezielle Kästen für Mehlschwalben, Mauersegler und einige Kästen für Fledermäuse und Sperlinge. Auch der Innenraum musste teilweise umgebaut werden, damit auch der obere Teil sicher begehbar ist. Genau dort nämlich wurden in dieser Woche die letzten Behausungen eingebaut: zwei große Nistboxen für Schleiereulen und Turmfalken, die über eine kleinere Einflugöffnung in der Fassade angeflogen werden können. Beide Arten sind sehr häufige Bewohner solcher „Turmzimmer“, die sich meist auch problemlos in direkter Nachbarschaft ansiedeln.
Zum Schluss stellten die freiwilligen Helfer des Vereins vor dem Sockel des Turmes noch ein großes, ebenfalls von den Naturschützern angefertigtes Insektenhotel aus Holz auf. Damit die Wildbienen, die sich dort ansiedeln können, auch genügend Nahrung finden, war bereits zuvor von Junggesellen und Feuerwehr die Fläche um die Nisthilfe herum ausgekoffert worden, mit magerem Sandsubstrat aufgefüllt und vom NABU eine spezielle Samenmischung mit Magerrasenkräutern ausgesät. Ein schöner Holzzaun schützt den kleinen Insektengarten – ein echter Blickfang der das Bild wirkungsvoll abrundet!
Der NABU Bonn betreut zusammen mit dem Gielsdorfer Turm nun insgesamt 5 solcher Artenschutztürme im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Auch die Nutzung des Untergeschosses durch die örtlichen Vereine kann problemlos fortgesetzt werden da dies die Bewohner nicht stören wird. Dies ist zweifellos wieder ein schönes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen ortsansässigen Bürgern und dem Naturschutzverein. Die Wohnungen sind fertig - nun kann der Frühling kommen!