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So viele Meldung wie noch nie!

Gottesanbeterin in NRW im Aufwind

Gottesanbeterin in NRW im Aufwind: Im Sommer 2025 haben den NABU Bonn so viele Fundmeldungen von Gottesanbeterinnen erreicht, wie noch nie. Waren es 2023 nur 52 und 2024 108, sind in diesem Jahr 234 Hinweise bei uns eingegangen.

Die Meldungen stammen auf weiten Teilen NRWs. Die Karte zeigt eine deutliche Häufung der Sichtungen entlang des Rheins.Die Meldungen stammen auf weiten Teilen NRWs. Die Karte zeigt eine deutliche Häufung der Sichtungen entlang des Rheins.© 2025 NABU Bonn

Die Meldungen bestätigen die Vermutung von Experten, dass sich die Art rasant nach Norden ausbreitet. Erst im Jahr 2023 konnte mit dem Fund von Larven bei Königswinter das erste Mal überhaupt in Nordrhein-Westfalen ein Reproduktions-Nachweis erbracht werden. Ein Meldeaufruf des NABU Bonn hatte seinerzeit weitere Hinweise im Raum Bonn, Euskirchen, Düren und einige wenige Tiere in Köln ergeben. Das Bild im Jahr 2025 ist völlig anders: Das gesamte Rheintal scheint bis Düsseldorf dicht besiedelt zu sein, auch im Siegtal bis Hennef gibt es zahlreiche Nachweise, ebenso wie am Eifelrand von Meckenheim bis Stolberg. In aus den Dörfern und Städten der Jülich-Zülpicher Börde gibt es zahlreiche Hinweise, die bis in den südlichen Niederrhein hineinreichen. Dazu kommen vereinzelte Meldungen aus dem Ruhrgebiet - von Duisburg bis nach Hamm. Die Gottesanbeterin hat aber nicht nur diese klimatisch stark begünstigten Bereiche erobert, sondern fasst nach und nach auch in den Höhenlagen Fuß. Aus der Eifel gibt es aktuell nur wenige Meldungen, dafür rückt das Bergische Land rückt in den Fokus: Gottesanbeterinnen wurden in Wuppertal, Hückeswagen, Lindlar und sogar in Siegen gefunden!

Die Fundorte spiegeln wider, wo sich Menschen am häufigsten aufhalten: Nicht in freier Natur werden die meisten Tiere gefunden, sondern in und an Häusern, in Gärten und Fahrzeugen oder - erstaunlich oft - an Haltestellen von Bus und Bahn. Die wohl ungewöhnlichsten Meldungen sind aus der U-Bahn in Köln, wo der Hinweisgeber das Tier an seiner Jacke fand, und die Damentoilette der Uni-Klinik Bonn, wo sich ein Männchen (!) auf dem Toilettensitz niedergelassen hatte.

Die meisten Meldungen haben wir aus dem Rhein-Sieg-Kreis erhalten, nämlich 52. 45 sind aus Bonn, 25 aus Köln, 14 aus Düsseldorf und dem Rhein-Erft-Kreis, 9 aus Neuss und Düren, 8 aus Euskirchen, 7 aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis. Der Rest kam aus weiteren 19 Kreise, fast alle in NRW und einzelne in Rheinland-Pfalz.

  • Die Gottesanbeterin in Düsseldorf hat sich in ein Gebäude verirrt
  • Eine Gottesanbeterin auf dem Messdorfer Feld in Bonn
Die Gottesanbeterin hat die Region längst erobert. Fortpflanzungsnachweise hatten wir bereits in den letzten Jahren 2 Bilder