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Der Steinkauz (Athene noctua)

Der Steinkauz lebt in unserer Region als Standvogel mit einer mehrjährigen Brutortstreue. Mit etwa 22 cm Körperlänge und einer Spannweite von 55-60 cm ist er etwa so groß wie eine Amsel.

Beide Geschlechter sind grau-braun gefleckt, die Beine weiß befiedert, die Iris gelb. Steinkäuze sind Ansitz- und Bodenjäger und leben hauptsächlich von Feldmäusen, Insekten und Regenwürmern. Im Gegensatz zu den meisten anderen Eulen sind sie auch am Tage durchaus öfters zu beobachten. Allerdings sind sie dank ihres Tarngefieders zwischen den Ästen von Obstbäumen oft nur schwer zu erkennen. Sein Flug ist wellenförmig wie bei den Spechten.

Die Balzzeit der Steinkäuze beginnt oft schon früh im Januar oder Februar und dauert etwa bis April. Danach erfolgt eine Jahresbrut mit einem Gelege aus 3-6 Eiern. Die Küken schlüpfen bis Ende Mai und werden spätestens Ende Juni flügge. Steinkäuze brüten in natürlichen Höhlen (etwa in Kopfweiden oder alten Obstbäumen), die jedoch leider in unserer Region schon Seltenheitswert haben. Die meisten Bruten werden in künstlichen Nisthilfen großgezogen wie in den aufwändig gebauten Steinkauzröhren, die schon seit über 20 Jahren von der Arbeitsgemeinschaft Eulen (AGE) des NABU Bonn an zahlreichen Standorten aufgehängt werden.

Steinkäuze gehören besonders seit dem Mittelalter in ganz Deutschland zu den typischen Vögeln unserer strukturreichen Agrarlandschaften. Ihr Hauptverbreitungsschwerpunkt liegt heute in Nordrhein-Westfalen, insbesondere im Münsterland und am Niederrhein. Dort, wie auch in unserer Region, sind die Bestandszahlen in letzter Zeit jedoch bedrohlich zurückgegangen, da der Steinkauz durch die Intensivierung der Landwirtschaft, speziell die Umwandlung von Dauergrünland in Ackerflächen bzw. den stetigen Rückgang der Milchviehwirtschaft, Verlust von Streuobstwiesen sowie durch die zunehmende Ausbreitung von Siedlungsflächen, Gewerbegebieten und Ortsumgehungen im Randbereich der Dörfer immer weiter zurückgedrängt wurde. In unserer Region konnten allein durch die Arbeit der AGE Eulen des NABU Bonn mittlerweile ca. 20 besetzte Brutreviere gesichert werden. Zusammen mit dem Partnerverein EGE Eulen aus Euskirchen verzeichnen die Eulenschützer alljährlich etwa 140 Jungkäuze an 38 Standorten. Dieses schöne Ergebnis ist vor allem die Folge der unermüdlichen Ausbringung von neuen Brutröhren, intensiver Biotoppflegemaßnahmen vor allem auf den zahlreichen vom NABU Bonn betreuten Streuobstwiesen im Raum Meckenheim, Rheinbach, Bornheim und Swisttal sowie die gute Zusammenarbeit mit einigen Landwirten, Pferdebesitzern und anderen Privatpersonen. So werden immer mehr Möglichkeiten ausgeschöpft, um den keinen Kobold hier in der Region als Brutvogel zu halten.