Im Vogelzug - von September bis Oktober - kann man in der Region Bonn/Rhein-Sieg viele Arten sehen, die als Brutvögel längst ausgestorben sind. Wiesenpieper, Steinschmätzer und Braunkehlchen lassen sich leicht in der Zülpicher Börde beobachten, aber auch auf dem Meßdorfer Feld oder auf den Äckern rund um Bornheim. Fischadler sind im September regelmäßige Durchzügler am Rhein, Kraniche ziehen überwiegend an sonnigen Novembertragen über unsere Region, in den Wäldern finden sich erste Trupps von nordischen Bergfinken und Rotdrosseln ein. Entlang der Flüsse sind zudem Limikolen zu sehen - von den häufigen Flussuferläufern, Wald- und Bruchwasserläufern bis zu Ausnahme-Erscheinungen wie Sichelstrandläufern und Austernfischern ist alles möglich. Hier finden sich ab Oktober auch Gänsesäger und Zwergtaucher ein, die den ganzen Winter über bleiben. 

Ab November lohnt es sich, einen ausgedehnten Spaziergang über die schnurgeraden Feldwege der Zülpicher Börde zu machen. Die ausgeräumte Agrarlandschaft ist ein Überwinterungsgebiet für Kornweihen, Merline und Wanderfalken, auch Sumpfohreulen werden regelmäßig gesehen. An Kleinvögeln gibt es vor allem auf Ernteverzichtsflächen und Brachen große Trups von Stieglitzen, Bluthänflingen, Buchfinken und Goldammern, in denen auch immer wieder Grauammern gefunden werden. Zudem lassen sich Rebhühner auf den abgeernteten Feldern gut beobachten, ebenso wie Goldregenpfeifer, die im November und Dezember durchziehen. Die besten Gebiete liegen rund um Weiler in der Ebene, Vettweiß, Wichterich, Lommersum und Erp.

Wasservögel beobachtet man entweder auf dem Rhein und der Sieg, am Siegarer Seer, den beiden Seen bei Zülpich oder in den ehemaligen Braunkohleseen auf der Ville.

Weitere Tipps zur Vogelbeobachtung in unserer Region finden Sie hier.