Naturschutzin der Bundesstadt

Unsere Stimme in der Politik

Naturschutzbeirat Bonn

Mit dem Inkrafttreten des ersten Landesnaturschutzgesetzes in Nordrhein-Westfalen wurden 1975 überall im Land Landschaftsbeiräte eingerichtet. Das 2016 im „Naturschutzbeirat“ umbenannte Gremium soll die kreisfreien Städte und Landkreise in Naturschutzfragen beraten und Fehlentwicklungen in der Landschaft entgegenwirken.

Es hat ein Widerspruchsrecht bei Anträgen auf Befreiungen von naturschutzrechtlichen Vorschriften. Auch bei der Aufstellung von Landschaftsplänen und der Einrichtung von Naturschutzgebieten hat der Naturschutzbeirat die Möglichkeit der Mitwirkung. Zusammengesetzt ist er aus Vertretern der Naturnutzer – wie etwa Landwirten, Jägern und Förstern – sowie Abgesandten der Naturschutzverbände.

Seit 1975 hat der NABU Bonn zwei Sitze im Naturschutzbeirat. Meist in enger Kooperation mit den befreundeten Naturschutzverbänden – oft genug aber auch zusammen mit den Naturnutzern – bringen wir uns in aktuelle Planungen ein und sorgen so immer wieder für die Abmilderung von vorgesehenen Eingriffen und bessere Ausgleichsmaßnahmen, und sie wirken als naturschutzfachliches Regulativ für die ein oder andere Planung der Stadtverwaltung. 

Der politische Wille für eine starken Naturschutzbeirat ist nirgends in Nordrhein-Westfalen zu erkennen und eigentlich auch nicht vom Gesetzgeber gewünscht. Die Verhandlungen sind oft zäh und nur selten wirklich von Erfolg gekrönt. Dennoch ist die Beteiligung bei Verfahren ein wertvolles Recht der Naturschutzverbände, das wir gegen alle Widerstände wahrnehmen.

Neben der Arbeit im Naturschutzbeirat muss der NABU Bonn auch bei anderen Eingriffen in die Natur oder das Landschaftsbild beteiligt werden. Mit Stellungnahmen sorgen wir für eine Wahrnehmung der Naturschutzbelange und konnten schon so manchen Eingriff verhindern oder zumindest für sachgerechte Ausgleichsmaßnahmen sorgen. Besonders spekatukläre erfolge sind der schutz von Teilen des Lausackers und des Meßdorfer Feldes (1980er und 1990er Jahre) ebenso wie die Verhinderung des Baus der Autobahn A56 von Röttgen nach Euskirchen in den 1970er Jahren. Für die statt des Autobahnbaus erfolgte Erweiterung der B56 zwischen Bonn-Duisdorf und Swisttal-Miel wurde auf Anregung des NABU Bonn (seinerzeit Deutscher Bund für Vogelschutz Bonn) im Kottenforst die Naturwaldzelle Probstforst eingerichtet.