NABU-Wildkrautacker in Bornheim-Sechtem Für Mensch und Naturan Rhein und Vorgebirge

Neuer Lebensraum für alte Kulturbegleiter

Wildkrautacker Sechtem

Die moderne Landwirtschaft mit effektiven Erntemethoden, gezielter Düngung und dem Einsatz von Herbiziden und anderen Pflanzenschutzmitteln lässt nicht mehr viel Raum für die Natur. Besonders betroffen sind Ackerwildkräuter, die einst als Kulturfolger in jedem Feld anzutreffen waren und heute fast völlig aus unserer Landschaft verschwunden sind. Während man Klatschmohn und Kamille noch hier und da findet, sind Arten wie Acker-Rittersporn und Ranken-Platterbse längst ausgestorben.

Südlich von Bornheim-Sechtem hat der NABU Bonn auf einer Eigentumsfläche der Stadt Bornheim einen Wildkrautacker angelegt, um gefährdeten Ackerwildkräutern eine Chance zu geben. Die Fläche wird einmal im Jahr gepflügt und gefräst, um optimale Bedingungen für die überwiegend einjährigen Arten zu bieten. Das ursprünglich eingebrachte Saatgut kommt aus unmitelbar regionaler Herkunft.

Neben noch relativ häufigen Arten wie Klatsch-, Saat- und Sandmohn, Gemeine Kamille und Acker-Hundskamille wachsen auch Seltenheiten wie Gefurchter Feldsalat, Acker-Hahnehnfuß, Acker-Kerbel und Roggen-Trespe. Mit der Ranken-Platterbse und dem Acker-Rittersporn haben wir auch zwei Arten in Sechtem, die bei uns in freier Natur bereits gänzlich verschwunden sind.

  • Der NABU-Wildkrautacker in Bornheim-Sechtem im vollen Blühaspekt mit Klatschmohn und Kamille.
  • Vom Aussterben bedroht: Das Acker-Löwenmäulchen (Misopates orontium)
  • Der Acker-Rittersporn (Consolida regalis) ist im Rhein-Sieg-Kreis in freier Natur bereits ausgestorben.
  • Nicht nur schön, sondern auch essbar: Die Knollen-Platterbse (Lathyrus tuberosus), ein selten gewordenes Ackerwildkraut.
  • Die Kornblume (Centaure cynaus) war einst eine der häufigsten Pflanzen auf unseren Äckern und ist heute in ihrem Bestand bedroht.
  • Pflügen des NABU-Wildkrautackers in Bornheim-Sechtem
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