Wechselkröten im Naturschutzgebiet Dünstekoven Naturschutzkiesgrubein Swisttal-Dünstekoven

Naturschutzgebiet Kiesgrube Dünstekoven

Feuchtgebiete und Gewässer

Viele kleine und einige größere Gewässer bilden einen Gegensatz zu den trockenen, sandigen Rohböden. Sie ergänzen das Lebensraum-Mosaik der Kiesgrube und sind für viele Amphibien ein guter Laichplatz. Aber auch viele Libellen profitieren von den Teichen und Tümpeln.

Neben den großen Flächen mit durchlässigen Sandböden gibt es im NSG Dünstekoven auch mehrere Areale mit staunassen Ton- oder Lehmböden. Hier gab es zum Teil bereits vor dem Eingriff des Menschen kleine natürliche Feuchtgebiete und Gewässer. Durch den laufenden Kiesgrubenbetrieb wurden zudem neue solcher Feuchtzonen geschaffen.

Laubfrosch-Gewässer im NSG Dünstekoven© NABU Bonn/T. Jahn

Über 100 zum Teil von Binsen oder Schilf umgebene Teiche und teilweise temporäre Tümpel liegen eingebettet in dem gesamten Gelände. Hier gedeihen echte Raritäten des Pflanzenreichs, wie etwa der fleischfressende Wasserschlauch, Froschbiss und Fieberklee. Viele bedrohte Libellen sind an den Gewässern zu finden, z.B. die seltene Kleine Binsenjungfer, Südliche Mosaikjungfern, Falken- und Feuerlibellen. Mit insgesamt 15 Amphibienarten kommen im Gebiet so viele Lurch vor, wie an kaum einer anderen Stelle in der Region. Kammmolch, Kreuzkröte und Wechselkröte finden hier perfekte Bedingungen, das gleiche gilt für Spring- und Grasfrosch sowie ein große Erdkrötenpopulation. Der Laubfrosch hat in Dünstekoven sein letztes Vorkommen im südlichen Rheinland und die Gelbbauchunke hat im Rahmen eines Aussetzungsprojektes eine neue Heimat gefunden.

  • Laubfrosch
  • Anlage eines Gewässers im Naturschutzgebiet Dünstekoven/Swisttal
  • Künstlich angelegtes Kleingewässer im Naturschutzgebiet Dünstekoven/Swisttal
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An den großen Teichen brüten seltene Schilfbewohner wie Wasserrale, Teichrohrsänger und Rohrammer. Im Durchzug sind regelmäßig Knäk- und Reiherente, Bekassine und Zwergschnepfe sowie Flussregenpfeifer, Flussuferläufer, Wald- und Bruchwasserläufer anzutreffen.

Da gerade Feuchtgebiete bei uns zu den am meisten gefährdeten Lebensräumen gehören ist die Erhaltung und Pflege der Gewässer ein wichtiger Teil des Naturschutzkonzeptes im NSG Dünstekoven. Neben der regelmäßigen Freistellung der Uferbereiche gehört auch die Erweiterung und Vitalisierung der bestehenden Teiche und teilweise Schaffung neuer Gewässer mithilfe eines Baggers zu den häufigsten Maßnahmen der letzten Jahre. Insbesondere für Arten von Pionierlebensräumen - Gelbbauchunke, Kreuz- und Wechselkröte - müssen die flachen Gewässer weitgehend vegetationsfrei gehalten werden, was nur durch den regelmäßigen Einsatz von schwerem Gerät sichergestellt werden kann.

Mit einer Pumpenanlage aus Zeiten des Kiesgrubenbeteriebes haben wir die einzgartige Möglichkeit, in Düreperioden einen Teil unserer Gewässer mit Grundwasser zu versorgen - für etliche Tausend Kreuz- und Wechselkröten-Kaulquappen in jedem Jahr die letzte Rettung!

Ein besonders ehrgeiziges Projekt ist die unter dem Namen „Neue Dünstekovener Teiche“ durchgeführte Erweiterung des direkt an den Kottenforst angrenzenden Feuchtgebietes am Ostrand des NSG Dünstekoven. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • Wechselkröte
  • Waldwasserläufer
  • See im Naturschutzgebiet Dünstekoven/Swisttal
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